Emmental, Switzerland

Es ist nun fast schon Ende März und die Astrofotografen wissen was das bedeutet! Ganz genau, es ist bewölkt 😛
Quatsch, es ist natürlich der Start der Milchstrassen Saison und in diesem Jahr habe ich die ganz besondere Ehre und Freude als Ambassador für Olympus und Vixen, gleich zwei perfekte Gears dabei zu haben...

Die erste klare Nacht seit langem und die nimmt mir niemand weg, also habe ich meine Sachen gepackt und ins Luzerner Hinterland gefahren. Genauer an der Grenze zu Bern in der Nähe des wundervollen Emmentals. Meine Vorstellung war, die Gipfel der Schrattenfluh mit dem Bogen der Milchstrasse zu kombinieren. Doch in erster Linie die Olympus bzw. Objektive und die kleine Reisemontierung zu prüfen. Begleitet hat mich Philipp Merki, der bei mir auch schon einen Workshop gebucht hat und eine sehr angenehme Persönlichkeit und ambitionierter Fotograf ist.

Wir haben uns in Schangnau getroffen, oder wie wir es respektvoll "Shanghai" genannt haben, eine Metropole im Kanton Luzern mit knapp 900 Einwohner. Jedenfalls sind wir von da aus ein kleines Stück mit dem Auto in die Berglandschaft gefahren, soweit wir konnten, bis der Schnee dann auch keine Weiterfahrt mehr möglich machte. Wir parkten das Auto am Straßenrand und erkundeten erstmal die Gegend zu Fuß und fanden auch einige traumhafte Spots, die optimal die Schönheit der Gegend unterstrich.

Natürlich waren wir 2 Stunden zu früh da und wir nutzten die Zeit, unser Equipment zu testen. Meinerseits, probierte ich die verschiedenen Objektive von Olympus aus. da wäre das 7-14 mm mit einer Offenblende von 2.8. Ein Traum von einem Objektiv und momentan auch meine "immerdrauf" Linse. Der große Weitwinkel mit mit der lichtstarken Blende, ist ein wahrer Genuss für die Landschaftsfotografie und eröffnet fantastische Möglichkeiten. Am Sternenhimmel zeigt sich die Qualität dieser Linse in seiner ganzen Wucht. Knackscharfe Sterne bis fast hin zum Rand. 

Unbearbeitete Aufnahme: 7mm │ 30 sek. │ f/2.8 │ ISO 1600

Die andere Linse die ich testen konnte ist die Festbrennweite von 17mm mit einer einzigartigen und sagenhaften Offenblende von 1.2!! Meines Wissens nach die lichtstärkste Weitwinkellinse auf dem Markt und eine absolute Sensation. Natürlich musste diese auch am Nachthimmel getestet werden und leicht abgeblendet auf 1.6 und lediglich 10 Sekunden Belichtungszeit auf ISO 800 sind auch hier wieder die Sterne bis zum Rand punktförmig mit einer ausgezeichneten Schärfe.

Unbearbeitete Aufnahme: 17mm │ 10 sek. │ f/1.6 │ ISO 800

Wohlgemerkt es waren 10 mickrige Sekunden und eine niedrige ISO Wahl, zusätzlich war die Blende nicht mal ganz offen. Das Potential dieser Linse sprengt alles was ich bisher testen durfte und eröffnet viele neue Möglichkeiten.

Doch die Zeit verging und der Bogen der Milchstrasse tauchte langsam über unsere Köpfe auf und rasch packten wir unsere Sachen zusammen, um zum vorher ausgewählten Spot zu laufen. Ein Hügel der einen wirklich wundervollen Ausblick auf die Schrattenfluh, das Tal und die Milchstrasse bot.

Genug getestet, nun ging es wirklich an die eigentliche geplante Aufnahme ran. Die kleine aber absolut präzise Nachführung von Vixen kam zum Einsatz und wurde rasch auf das extra dafür vorgesehene Stativ montiert. Die Einnordung zum Polarstern... nun was soll ich sagen... ein einfacheres System gibt es wohl nicht bei dieser Prozedur. Ohne übertreiben, hat das ganze 15 Sekunden gedauert. Der Polarstern war perfekt im kleinen Guckloch positioniert und ich schaltete die Nachführung auf Sternengeschwindigkeit ein. Die Olympus Kamera und das 7-14mm montierte ich auf die Vixen Polarie und richtete per Kugelkopf die Cam auf die Milchstrasse um die ersten Testfotos zu machen. Bei 7mm versuchte ich erstmal eine Minute lang zu belichten, Sterne waren Punkte.. alles klar, erhöhen wir mal die Belichtungszeiten auf 2 Minuten... immer noch Punkte...
3..4...5 Minuten, ich war begeistert, es gab keine Striche und die Strukturen der Milchstrasse waren immer stärker zu sehen. Bei 6 Minuten zeigten sich dann doch langsam leichte strichförmige Sterne. Das lag aber nicht an der Polarie selbst, sondern an meiner 15-sekündigen Turbo Einnordung. Wenn man sich da ein wenig mehr Zeit dafür nimmt und eventuell sogar mit dem Polsucher, der extra dazu gekauft werden kann, so wird eine sehr hohe Genauigkeit auch bei längeren Brennweiten gewährleistet  und Belichtungszeiten weit über 10 Minuten möglich sein.

Unbearbeitete nachgeführte Aufnahme: 7mm │ 180 sek. │ f/2.8 │ ISO 1600

Ich versuchte auch weitere Einstellungen, sei es mit der Nachführung, wie auch mit der Kamera und innerhalb kurzer Zeit bildeten sich die beiden Geräte zu einer starken Einheit. Die ganze Mechanik fusionierte optimal mit der Olympus Kamera und passen perfekt zusammen für die Milchstrassenfotografie.

Doch ich musste mich beeilen mit den ganzen Tests, denn der Tag wird aufbrechen, das ist schon mal sicher 😀 und zumindest eine Panorama Aufnahme will ich noch auf dem Chip bannen. Ich entschied mich für die Milchstrasse  je 8 Bilder zu machen, 4x als untere Reihe und 4x die obere Reihe zu je 3 Minuten Belichtungszeit und bei einer Blende von 2.8 und ISO 800. Ich hätte auch noch weniger ISO und längere Belichtungszeiten einstellen können, das wäre auf jeden Fall optimaler um das Rauschen noch besser im Griff zu bekommen, aber dafür war keine Zeit mehr. 8 x 3 Minuten sind immerhin doch fast eine halbe Stunde, die man nicht unterschätzen darf. Die Zeit verstreicht relativ rasch und die Astronomische Dämmerung tritt ein auch schnell ein.
In der Blauen Stunde, habe ich noch die Aufnahmen für die die Landschaft gemacht die dann für das Timeblending benutzt wurden.

Fazit:
Es ist wie eine kleine Liebesgeschichte, die Olympus und die Polarie harmonieren perfekt zusammen und auch ich habe in dieser Nacht innerhalb kurzer Zeit alles im Griff gehabt. Es ist so intuitiv und absolut unkompliziert, dass ich selbst ziemlich Baff war. Und als Astrofotograf weiß ich sehr wohl wie wichtig es ist, dass das Equipment Top sein muss und man möglichst wenig Zeit mit Hindernissen und Problemen konfrontiert wird. 

Ich freue mich wahnsinnig auf weitere Trips und Reisen und schon ganz bald geht es in einem fernen Land mit hoch am Himmel stehender Milchstrasse inmitten einer surrealen Landschaft. Stay Tuned!!

Love & Peace
Fabio

.... fast hätte ich es vergessen. Ich biete für die Sommermilchstrasse Workshops an und Einzelcoachings an. Neu ist dabei, dass Du gleich eine Einführung mit der Vixen Polarie bekommst und so gleich selbst sehen und lernen kannst, wie einfach es ist, langbelichtete Aufnahmen der Milchstrasse zu machen. Und wenn sich jemand über die Timeblending Technik in Photoshop interessiert, so gibt es auch ein 38-seitiges Tutorial zum Download, wo alles Step by Step erklärt wird... Wenn Du einen Workshop bei mir buchst, gibt es das Tutorial selbstverständlich kostenlos dazu. Schau einfach mal rein. Ich freue mich 🙂

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