Vom Passo Falzarego aus ist es eigentlich nur noch ein Katzensprung bis zum großen Kiesparkplatz der Cinque Torri Seilbahnstation. Um diese Zeit gibt es sehr wohl die Möglichkeit ein Parkplatz zu ergattern bevor sich alles mit Autos füllt. Bevor wir das weitere Vorgehen besprachen, liefen wir zu dem Ticketschalter und informierten uns über die Fahrzeiten. Wie üblich ist es auch hier wieder so, dass die letzte Bahn talwärts um 17 Uhr runter fährt. Das ermöglicht natürlich keinen Sonnenuntergang oder gar ein paar Nachtfotos. Nun gibt es auch hier wieder die Möglichkeit hochzulaufen. Aber wir entschieden uns natürlich hoch zu fahren und falls beim Rifugio Scoiattoli ein Zimmer frei wäre, würden wir das nehmen und direkt oben übernachten. Aber in der Hauptsaison gibt es kaum eine Chance und selbstverständlich war alles schon belegt. Aber das trübte unsere Stimmung ganz und gar nicht, denn beim Anblick auf die Cinque Torri fiel uns praktisch die Kinnlade runter. Die majestätische Erscheinung der Berge war in Worte nicht zu fassen und selbst der Ausblick von der Rifugio Terrasse war kaum zu toppen. Einfach ein Anblick der sich in die Seele einbrennte. Bevor wir uns aber auf den Weg machten, musste erstmal im Restaurant etwas kleines zur Verstärkung her, denn die Gegend ist sehr weitläufig und gigantisch.

Wir erkundeten die vielen kleinen Pfade die um die Cinque Torri herum führten und meine Augen strahlten aufgrund der unzähligen Perspektiven und Motive die es zu fotografieren gibt. So viele Ideen schossen mir durch den Kopf und während ich immer wieder ein paar Schnappschüsse bei grellem Tageslicht machte, liefen wir auch an einigen im Stein gebauten Kasernen mit Soldatenpuppen vorbei. Es sind Ausstellungsexponate die zum Militärmuseum gehören um an den Abessinienkrieg von damals zu erinnern. Sehr interessant allemal. Wir liefen weiter am Fusse der Berge entlang und wieder zurück zum Rifugio und beobachteten immer wieder mal die verrückten Bergsteiger die die hohen und steilen Bergwände Hochkletterten. Wirklich sehr eindrücklich aber wahrlich überhaupt nichts für mich. Mir wurde es schwindlig nur schon beim zuschauen. Zurück zum Rifugio brauchten wir wieder etwas zu essen. Es war ja inzwischen schon Mittagszeit und es war auch ziemlich Hochbetrieb im Restaurant. Wir mussten nun irgendwie die Zeit überbrücken bis zum Abend mit Sonnenbaden, essen, Schlafen 😛 und da gab es schon einige Möglichkeiten sich auszuruhen. Zum Beispiel unter der Terrasse des Rifugio gab es einen geräumigen Vorsprung mit Matratzen zum hinlegen, einfach perfekt um etwas zu dösen. Und das hatten wir auch bitter nötig.

Gegen Abend machten wir uns dann auf dem Weg zurück ins Feld um mit den Aufnahmen zu starten und die Goldene Lichtstimmung zu genießen. Ein paar wenige Wolken formten sich und versprachen hoffentlich wunderschöne Färbungen am Himmel. Ich besuchte all die kleinen Spots die ich Stunden zuvor schon ausgemacht hatte und fotografierte bis hin zur Dämmerung und dazu die blaue Stunde. 

Dann stärkten wir uns nochmals mit ein paar Snacks aus dem Rifugio und da kein Sessellift mehr nach unten fuhr, hieß es laufen. 

Der Weg nach unten ist absolut einfach zu folgen. Einfach immer den Säulen der Sesselbahn im Zick Zack Kurs nach unten folgen. Mit Stirnlampe und guten Wanderschuhen ausgerüstet, sollte das alles kein Problem sein. Aber rechnet mit einer guten Stunde um bis nach unten zu kommen und seid Euch im Klaren das der Weg teilweise wirklich extrem steil ist und Wanderstöcke sind hier sehr vorteilhaft um nicht ständig auf dem Kiesboden auszurutschen.

Unten angekommen wünschten wir uns eine Dusche und ein echtes Bett, aber in der Hochsaison gibt es in den Dolomiten kaum eine Chance ein freies Zimmer zu bekommen. Das wussten wir aber und wir hatten im Kofferraum immerhin einige Liter Wasser um uns wenigstens ein wenig sauber zu machen. Es war sogar noch warm, aufgeheizt von der knallende Sonne tagsüber. Besser wird es nicht mehr heute. Wir fuhren aber noch ein paar Minuten wieder zurück nach oben zum Passo Falzarego und machten noch einige Aufnahmen der Milchstraße und dann hieß es Autositze runterklappen und etwas vom dringend benötigten Schlaf nachholen. Die Milchstrassenfotos habe ich dann mit der Timeblending Technik in den Cinque Torri Aufnahmen integriert.

Am nächsten Morgen weckte uns die Sonne und es versprach wieder ein wunderschöner Tag zu werden. Doch wir hatten kein Kaffee mehr und wir brauchten dringend Kaffee! Es blieb uns nichts anderes übrig nach Cortina d’Ampezzo zu fahren um uns dort zu stärken. Eine halbe Stunde Fahrt ist absolut machbar und es würde sich auch lohnen. Wir kauften Crossaints, andere süßes Gebäck und 5-6 Kaffee To-Go. Wir verweilten aber nicht lange in Cortina, denn die Strassen füllten sich langsam aber sicher immer mehr mit Touristen und Einheimische. Wir wollten somit auch möglichst raus aus der Gegend zum nächsten Spot… Wohin es ging? Das erfahrt Ihr im nächsten Blogbeitrag. Bis dahin…

Love & Peace
Fabio