Das letzte mal waren wir vor 2 Jahren beim Schloss und unser Besuch beschränkte sich fast ausschließlich im Innern der Burg. Doch diesmal nahmen wir uns Zeit für die Außenbereiche und die klassischen Ansichten.

Da ich unbedingt den Souvenir Shop in der Burg noch besuchen wollte, fuhren wir von Köln aus fast 3 Stunden früher vor der Schließung des Shops. Das war eine weise Entscheidung, denn kurz nach der Autobahneinfahrt staute sich eine furchtbare Blechlawine. Teilweise mit Stillstand und das ging über eine Stunde so, bevor wir Köln endlich hinter uns ließen. Freitag Nachmittag braucht man auf deutschen Strassen wohl Nerven aus Stahl. Als sich der Stau langsam auflöste, hatten wir immer noch eine knappe Stunde Fahrt vor uns und ich nutzte das unbeschränkte Tempolimit auch gnadenlos aus. Die Zeit wurde wirklich sehr knapp und als wir die Ausfahrt genommen hatten, mussten wir noch ungefähr 20 Minuten auf der Landstraße weiterfahren und einige winzige Dörfer passieren bis wir endlich den Parkplatz der Burg erreichten. Das Tagesticket kostet 2 Euro und ist nicht der Rede wert und glücklicherweise war der Parkplatz auch schon ziemlich leer. Die meisten Besucher verweilen hier tagsüber und gegen späten Nachmittag bzw. Abend verschwinden die Menschenmassen mehr oder weniger komplett. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir 16:45 Uhr an, wir schaffen es. Der Shop schließt erst in 45 Minuten und den gemütlichen und leichten Weg durch den Wald nimmt lediglich 15 Minuten Laufweg in Anspruch, bis man den ersten Blick auf die versteckte Burg erhaschen kann. Wer nicht so steil bergauf steigen will, sollte diesen Weg später auch wieder zurücknehmen. Er ist vergleichsweise harmlos. Geht man am Ende des Parkplatzes die Straße entlang, wird es richtig steil. Vor allem, wenn man dort wieder hoch laufen will. Alternativ fährt auf dieser Strecke übrigens auch ein Shuttlebus. Für den Traumpfad entlang des Eltzer Burgpanoramas sollte man die Wanderschuhe aber etwas fester schnüren. Hier warten ca. 13 km Wanderweg.

Das haben wir uns aber diesmal nicht angetan denn direkt nach den geplanten Fotos, geht es wieder zurück nach Hause mit 5 Stunden Fahrzeit.

Tja was soll ich nun sagen, spätestens seit Instagram ist die Burg (wie soviele andere Spots) zu einem regelrechten Touristenmagnet geworden. Es waren noch ziemlich viele Menschen da und alle standen Sie auf der Brücke oder beim Tor oder… einfach überall! Mit Ihren Selfiesticks und mit gebrochenen Englisch fragten Touristen andere Touristen ob Sie mit dem Handy ein Foto von der gesamten Familie machen könnten und umgekehrt.. Verrückt eigentlich. 

Aber das war mir erst mal egal, weil 1. fotografieren konnte man jetzt sowieso nicht, weil man sonst in Photoshop stundenlang damit beschäftigt wäre die Menschen weg zu retuschieren 2. Das Licht war noch alles andere als Gut, es war praktisch noch Tag und die Sonne hüllte alles in grelles Licht ein und 3. Ja genau, ich wollte in den Shop, denn ich weiß dass darin Schwerter, Äxte, Armbrüste, Dolche und viele weitere Replikas zum Verkauf angeboten werden. Ich mag diesen mittelalterlichen Flair und ich bin eh ein großer Fan von Herr der Ringe, Game of Thrones und Co. Ich will ein Schwert 😀

Und nicht nur ein einfach ein normales Schwert, nein, es ist ein fetter Zweihänder, eine Claymore! Und als ich es in der Hand hielt und es ein paar mal versuchte im engen Raum zu schwingen, wusste ich einfach: Das will ich!

Erstmal wieder raus hier, denn die lieben Mitarbeiter von der Burg möchten auch gerne Feierabend machen und tatsächlich leerten sich die Gassen und die Brücke langsam aber sicher. Im Minutentakt wurden ganze Touristengruppen mit dem Shuttlebus abgeholt. Der Wind weht inzwischen schon richtig stark und die ersten Donnergeräusche sind auch schon in der Ferne zu hören. Eine bedrohliche Wolke baut sich über das Tal auf und die ersten Regentropfen prallen auf den warmen Boden auf.

Unter einem kleinen Felsvorsprung suchten wir Schutz, mehr schlecht als Recht, aber die Kühle Nässe tat eigentlich richtig gut. Nach nur einigen Minuten war der Schauer auch schon wieder vorbei und der Wind blies uns auch schon deutlich kälter um die Ohren.

Aber nach einem Gewitter ist ja die Lichtstimmung bei einem Sonnenuntergang ganz besonders schön, das wussten wir und positionierten uns allmählich und inspizierten ein paar gute Perspektiven, während Eli sich das schöne Kleid anzog. Natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen ein paar schöne Portraits von Ihr zu machen.

Sie funkelt und glitzert so schön *_* Ich meine nicht das Schwert.. Obwohl..

Inzwischen war niemand mehr da, nur noch vereinzelt ein paar Verirrte und natürlich noch ein paar Fotografen. Unter anderem auch zwei aus der Schweiz. Wir unterhielten uns ein wenig während sich die Lichtstimmung stetig veränderte und somit unglaublich viele Fotos realisiert werden konnten.

Als dann die blaue Stunde hereinbrach, machten wir noch die letzten paar Shots für die Milchstraße später und dann wurde es auch höchste Zeit langsam aufzubrechen. Eli wurde es schon richtig kalt und die Fahrt vor uns wird noch lange dauern.

Nächstes mal werden wir den steilen und langen Weg auf uns nehmen um dann die anderen wunderschönen Perspektiven zu fotografieren.

Love & Peace
Fabio